Haupttypen der Grundwasserleiter
Damit Wasser im Untergrund gespeichert werden kann, braucht es Hohlräume. Gesteinsschichten, die Wasser aufnehmen und durchlassen können, werden Grundwasserleiter genannt. Es gibt drei Typen von Grundwasserleitern, die jeweils in unterschiedlichen Gesteinsarten vorkommen können:
- Der wichtigste Grundwasserleiter in der Schweiz sind die Lockergesteine. Diese finden sich dort, wo Flüsse über tausende Jahre viel Material abgelagert haben. Diese Schichten füllen ganze Täler, und zwischen den einzelnen Kieselsteinen und Sandkörnern hat es viele Porenräume, die Wasser aufnehmen können. Einzelne Lockergesteinsschichten können so dicht gepackt sein, dass sie kein oder kaum Wasser durchlassen. Solche Schichten nennt man Grundwassernichtleiter.
- In dichtem Festgestein gibt es grundsätzlich sehr wenige Hohlräume. Wenn grosse geologische Kräfte auf diese Gesteine wirken (wie dies zum Beispiel während der Alpenfaltung der Fall war), können diese jedoch brechen und es bildet sich ein Netz aus vielen feinen Brüchen und Klüften. Dies nennt man einen Kluftgrundwasserleiter. Im Verhältnis zu Lockergesteinen können diese allerdings viel weniger Wasser speichern.
- Gewisse Gesteine (in der Schweiz vor allem Kalke) können über sehr lange Zeiten in Wasser aufgelöst werden. Wenn Grundwasser immer wieder an der selben Stelle durchfliesst, können sich so unterirdische Höhlen und Gangsysteme bilden, die man Karst nennt. Diese kommen in der Schweiz vor allem im Jura und in den Kalkalpen vor. Da diese Karstsysteme sehr umfangreich sein können, können sie beträchtliche Wassermengen aufnehmen (zum Teil verschwinden ganze Flüsse in Karsthöhlen). Aufgrund dieser grossen Hohlräume fliesst das Wasser aber auch relativ ungehindert durch den Untergrund und gelangt schnell (und ungefiltert) wieder an die Oberfläche.
Wo in der Schweiz welche Grundwasserkörper vorkommen, hängt von der Geologie – also vom Gestein im Untergrund – ab.

