Was ist Jahreszeitenforschung?
Phänologie - eine Definition
Jahrzeitenforschung wird in Fachkreisen als Phänologie bezeichnet. Die Phänologie beschäftigt sich mit den im Laufe des Jahres periodisch wiederkehrenden Erscheinungen der Tier- und Pflanzenwelt. Dazu gehören die Kreisläufe der Pflanzen von der Blüte und Laubentwicklung im Frühling bis zum Blattabwurf im Herbst oder die Wanderung von Zugvögel und andere jahrzeitlich bedingte Verhaltensweisen von Tieren.
Eine alte Wissenschaft
Die erste phänologische Beobachtungsreihe wurde bereits im Jahr 812 zusammengestellt. Experten des kaiserlichen Hofes in Japan untersuchten die Eintrittsdaten der jährlichen Kirschblüte in Kyoto. In der Schweiz existieren lange Messreihen etwa für den Kastanienblattausbruch in Genf (gemessen seit 1808) und für die Vollblüte der Kirsche in Liestal (gemessen seit 1894).
Da Phänologen auf grosse Vergleichsdatenmengen aus früheren Zeiten zurückgreifen können, lassen sich aus den daraus ersichtlichen Veränderungen, etwa im Wachstumsverhalten der Pflanzen, klimatische Veränderungen und Trends für die Zukunft voraussagen.
Was beeinflusst das Wachstum der Pflanzen?
Es gibt eine ganze Reihe von Umweltfaktoren, welche die phänologische Entwicklung von Pflanzen beeinflussen.
Der Atmoshpäre, insbesondere der Lufttemperatur kommt aber eine Schlüsselrolle zu. Frühjahrsphasen, wie Blattentfaltung oder Austrieb werden im Wesentlichen von der Temperatur der vorhergehenden Monaten beeinflusst. Die immer früher einsetzenden Frühlinge, wie man sie in langen Messreihen beobachtet, stellen daher ein Abbild klimatischer Veränderungen dar.