Dossier Biodiversität
Im Dossier präsentiert das Forum Biodiversität Schweiz eine Auswahl aktueller und wegweisender Informationen zum Thema aus der Wissenschaft, von forschungsnahen Institutionen, von Behörden und von Organisationen der Zivilgesellschaft.
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20 Jahre Biodiversitätsmonitoring Schweiz: eine Erfolgsgeschichte mit Entwicklungspotenzial
Vor zwanzig Jahren startete die Schweiz als eines der ersten Länder weltweit eine systematische Überwachung ihrer Biodiversität. Die regelmässig erhobenen Daten bilden einen einmaligen Datenpool, um die Entwicklung der biologischen Vielfalt zu verfolgen und zusammen mit anderen Datenquellen auch Fragen zu den Ursachen zu beantworten. Es bestehen aber noch Lücken, etwa bei den Insekten und anderen wirbellosen Tieren oder bei Gewässerorganismen. Das Monitoring zur Biodiversität sollte taxonomisch, räumlich und zeitlich ausgebaut werden, schreibt das Forum Biodiversität Schweiz der SCNAT in der soeben publizierten Jubiläumspublikation, worin das BDM-CH umfassend vorgestellt wird.
Bild: Beat ErnstWas die Schweiz für die Biodiversität tun kann
Der starke Rückgang der Biodiversität beeinträchtigt die Lebensgrundlagen des Menschen. Der Weltbiodiversitätsrat IPBES zeigt vielfältige Möglichkeiten auf, wie diesem Verlust entgegengewirkt und die Leistungen der Natur bewahrt werden können. Demnach können die verschiedenen Politikbereiche massgeblich dazu beitragen, die nachhaltige Entwicklung zu Gunsten der Biodiversität und der Menschen wirksam zu fördern. Eine Analyse für die Schweiz macht deutlich, dass bei der Umsetzung dieser Handlungsoptionen noch grosses Potenzial besteht.
Bild: CC-BY-NC-NDNeue Web-App gibt Überblick über biodiversitätsschädigende Subventionen
Zahlreiche Subventionen und finanzielle Fehlanreize schädigen die Biodiversität – 160 davon haben Mitarbeitende der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL sowie der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz 2020 identifiziert und beschrieben. Nun gibt eine neue Web-App der WSL einen Überblick über diese und vereinfacht die Suche.
Bild: EawagInsektenvielfalt in der Schweiz
Die Situation der Insekten in der Schweiz ist besorgniserregend. Die Vielfalt und Grösse der Insektenbestände ist vor allem im Mittelland stark zurückgegangen – eine Tendenz, die mittlerweile auch im Jura und in den Alpen feststellbar ist. Von den aktuell 1153 im Rahmen der Roten Listen bewerteten Insektenarten sind fast 60 % gefährdet oder potenziell gefährdet. Sollen die teils dramatischen Entwicklungen gestoppt und die Insektenvielfalt in der Schweiz langfristig erhalten bleiben, wie auch seitens Politik gefordert, müssen die bestehenden Instrumente zur Erhaltung und Förderung gefährdeter Lebensräume und Arten angepasst und ergänzt werden. Dafür schlagen die Autorinnen und Autoren ein wissenschaftlich fundiertes 12-Punkte-Programm vor. Das vorliegende Faktenblatt zeigt die wichtigsten Erkenntnisse aus dem ersten umfassenden Zustandsbericht «Insektenvielfalt in der Schweiz», den das Forum Biodiversität der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz im September 2021 publiziert hat.
Bild: CC-BY-NC-ND